Besorgniserregend ist vor allem die Schadenssumme, die selbst in der offiziellen Statistik um 14,1 Prozent auf rund 6,6 Millionen Euro gestiegen ist – der höchste Wert der vergangenen Jahre. Auch hier gilt, dass der tatsächliche Schaden weitaus höher ist. Im Jahr 2023 belief sich der Schaden allein in Baden-Württemberg laut einer Studie des EHI Retail Instituts auf 580 Millionen Euro. Besonders problematisch ist die zunehmende Professionalität von Tätergruppen, die gezielt Sicherheitslücken ausnutzen, um große Mengen an Waren zu entwenden. Kosmetik, Lebensmittel, Alkohol und Kleidung zählen zu den bevorzugten Zielen.
„Die Statistik zeigt nur einen Bruchteil der tatsächlichen Diebstahlbelastung“, erklärt Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW). „Unsere Mitglieder berichten von einer deutlichen Zunahme der Diebstahlaktivitäten, vor allem durch organisierte Tätergruppen, die erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen.“
Der Handelsverband fordert deshalb eine Bundesratsinitiative zur Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters, um zu verhindern, dass organisierte Banden gezielt Minderjährige für Diebstähle einsetzen. Zudem müssen Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte besser ausgestattet werden, um Ladendiebstahl konsequenter zu verfolgen. „Die Justiz muss klare Zeichen setzen – Diebstahl darf keine Straftat ohne Konsequenzen sein“, so Hagmann weiter.
Der Handelsverband setzt auf die Unterstützung der Landesregierung, um wirksam gegen Ladendiebstahl vorzugehen. „Die Politik muss die Strafverfolgungsbehörden stärken und dafür sorgen, dass Ladendiebstahl konsequent geahndet wird – nur so lässt sich dieser besorgniserregende Trend stoppen“, betont Hagmann abschließend.
Hier geht es zum Sicherheitsbericht https://im.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-im/intern/dateien/publikationen/Sicherheitsbericht_Baden-Wuerttemberg_2024.pdf