17.06.2024

Kundenbefragung des Handelsverbands Baden-Württemberg: Auto nach wie vor das dominante Verkehrsmittel beim Einkauf

Das Auto ist nach wie vor das dominante Verkehrsmittel der Kundinnen und Kunden im baden-württembergischen Einzelhandel. Dies ergab eine Kundenbefragung des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW) unter mehr als 8000 Kundinnen und Kunden in knapp 30 Handelsgeschäften in Innenstadtlage in ganz Baden-Württemberg.

So gaben knapp 70 % der Befragten an, dass sie den PKW zum Erreichen des Ladengeschäfts genutzt hatten. Auf Platz zwei folgte die Antwort „zu Fuß“ mit gut 15 %. Zu Fuß gehen die Kunden mehrheitlich, wenn der Weg zum Geschäft weniger als einen Kilometer beträgt. Der ÖPNV spielte mit gut 8 % lediglich eine untergeordnete Rolle. Außerhalb der Landeshauptstadt Stuttgart spielte die Anreise mit dem ÖPNV nahezu gar keine Rolle. Die Befragung ergab außerdem, dass Kundinnen und Kunden, die die Geschäfte mit dem PKW besuchten, statistisch signifikant mehr Geld ausgaben als solche, die mit anderen Verkehrsmitteln anreisten.


„Unsere Kundenbefragung sollte der Politik ein Weckruf sein, wenn es ihr ernst ist mit dem Erhalt unserer vielfältigen Handelslandschaft in Baden-Württemberg sowie unserer Innenstädte. Nach wie vor kommt die überwiegende Mehrheit unserer Kundinnen und Kunden mit dem PKW zum Einkauf. Diese Kunden steigen auch nicht ohne Weiteres auf andere Verkehrsmittel um, sondern wählen, sollte ein Einkauf im Innenstadthandel mit dem PKW nicht mehr oder nur noch beschwerlich möglich sein, besser erreichbare Geschäfte oder den Onlinehandel“, sagte Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW).
Der ländliche Charakter weiter Teile des Flächenlandes Baden-Württemberg spielt bei der Wahl des Verkehrsmittels eine große Rolle. Viele Kundinnen und Kunden des Einzelhandels in Ober- und Mittelzentren kommen aus dem Umland zum Einkaufen in die Stadt. Vielerorts gäbe es, selbst wenn die Kundinnen und Kunden einen Umstieg erwägen würden, keine ausreichende und vor allem komfortable ÖPNV-Verbindung.


„Kundinnen und Kunden kaufen in Geschäften ein, die sie komfortabel und schnell erreichen können. Vielerorts gibt es in Baden-Württemberg schlicht keine vernünftige Möglichkeit, ein anderes Verkehrsmittel als den PKW zu nutzen. Eine Nahverkehrsabgabe, vor allem in Form einer City-Maut, wäre daher Gift für den Einzelhandel und unsere Innenstädte und würde für den Tod vieler Ortszentren sorgen. Die Landesregierung muss aufwachen und einsehen, dass viele Menschen im Flächenland Baden-Württemberg nach wie vor auf ihren PKW angewiesen sind. Die Devise muss deshalb lauten, den ÖPNV zu stärken, ohne die Erreichbarkeit unserer Städte mit anderen Verkehrsträgern einzuschränken oder zu verschlechtern. In einem zweiten Schritt benötigen wir dann die städtebauliche Attraktivierung der Innenstädte, Sauberkeit und weitere Vorkehrungen, so dass sich unsere Kundinnen und Kunden sicher und wohl fühlen, damit unsere Innenstädte auch künftig ein beliebter Begegnungsort sind“, ergänzte Hagmann.

Hier geht es zur Auswertung der Umfrage 

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