Was treibt Sie an, OB von Stuttgart werden zu wollen?
Ich bin gerne unter Menschen, ich mag die Stadt, ich kenne sie gut und habe eine Menge Verwaltungserfahrung auf der Stadt- und Landesebene. Und ich habe den Rückhalt der grünen Partei als stärkster Kraft im Rathaus, die mich einstimmig nominiert hat.
Deshalb will ich mit all meiner Kraft dafür arbeiten, dass diese Stadt die gegenwärtigen Krisen rasch und vorbildlich hinter sich lässt.
„Die Zeiten gendern sich“. Auch deshalb stelle ich mich als Oberbürgermeisterin zu Wahl. Als erste Frau in der langen Geschichte der Stadt.
Was wollen Sie als OB für den Handel in der Stuttgarter City tun?
„Stadt“ und Handel sind nicht zu trennen, sie gehören zusammen. Ich möchte nicht, dass es in der Stuttgarter Innenstadt so aussieht wie in zahlreichen anderen Städten – gegen die Gleichförmigkeit durch überall gleich wirkende Handelsketten sollten wir inhabergeführte Läden und den Fachhandel wertschätzen. In der Innenstadt muss eine gute Mischung aus Handel, Kultur und Gastro gelingen. Anzustreben sind neue Konzepte, die das Shoppen digital und vor Ort verzahnen. Auch eine komfortable und schnelle Citylogistik gehört dazu.
Der Handel benötigt, auch in den Stadtbezirken, attraktive, sichere und saubere Gebiete, Orte, an denen man sich gern aufhält und bewegt.
Wie wollen Sie als OB die Innenstadt von Stuttgart weiter aufwerten?
Ich sorge für Lebens- und Aufenthaltsqualität, für eine Innenstadt, in der Menschen sich wohl fühlen. Der Gemeinderat hat mit seinem Zielbeschluss zur Lebenswerten Innenstadt die Weichen gestellt. Und der Wettbewerb zur B14 zeigt, wie die Innenstadt gewinnen kann, wenn wir das Primat der autogerechten Stadtplanung überwinden und im besten Sinne Land gewinnen, wie es der Entwurf der Gewinner beschreibt. Ob an der Kulturmeile, am Charlotten- oder am Wilhelmsplatz. Und ich sorge für grüne Infrastruktur: Bäume, Grünflächen, Pocketparks, Wasserspiele und Brunnen – für die heißen Sommermonate unerlässlich. Wahrscheinlich müssen wir wegkommen von den reinen Einkaufsstraßen, deswegen auch Arbeiten und Wohnen in der Innenstadt (vgl. Hospitalviertel) ermöglichen. Und nicht zuletzt: durch schöne Feste.
Mehr Informationen zu Veronika Kienzle und ihre Homepage gibt's hier.